Warum ist es so wichtig, dass Kabel und Leitungen nicht nur schwer entflammbar, sondern auch halogenfrei sind?

Warum ist es so wichtig, dass Kabel und Leitungen nicht nur schwer entflammbar, sondern auch halogenfrei sind?

KABEL UND LEITUNGEN dürfen keinesfalls als Zündschnüre wirken, an denen entlang sich ein Feuer ausbreiten kann. Deshalb sollten sie keinen Brennstoff liefern. Gleichzeitig sollten sie aber auch keine gefährlichen Stoffe freisetzen. Genau das geschieht jedoch bei Werkstoffen, deren Flammschutz auf Halogenen beruht – also auf Fluor, Chlor, Brom oder Iod. Bei PVC, FEP und PTFE stecken die Halogene im Polymer; PUR-, PP-, PE- und TPE-Werkstoffen werden sie oft zugesetzt. Im Feuer entweichen sie und ersticken umgebende Flammen. Später verbinden sie sich jedoch mit Wasserdampf zu Säuren, die Augen, Haut und Atemwege, aber auch Metall und Glas verätzen. HELUKABEL-Sicherheitsleitungen sind halogenfrei. Der Flammschutz beruht auf Aluminiumhydroxid. Im Feuer spaltet es Kristallwasser ab. Dieses kühlt die Oberfläche, verdrängt den Sauerstoff und hemmt so die Entzündung. Es entstehen keine korrosiven Gase, nur leichter Rauch, und die Gefahr durch toxische Gase ist wesentlich geringer. HELUKABEL bietet ein breites Spektrum an halogenfreien Leitungen an, zum Beispiel MULTIFLEX 512 PUR, JZ 500 HMH oder MEGAFLEX 500. Diese beweisen ihre Brandeigenschaften in harten Tests nach VDE- und DIN-EN-Sicherheitsnormen. Für besondere Anforderungen gibt es Kabel und Leitungen mit der Auszeichnung FE 180 / E 30. Diese bleiben selbst im Feuer mindestens 30 Minuten funktionsfähig und bieten bis zu 180 Minuten Isolationserhalt. So sichern sie den Notbetrieb etwa von Aufzügen, Türen sowie Sicherheits-, Brandmelde- oder Notfallsystemen.

Ömer Durak am Tisch
Ömer Durak ist Leiter der Kabelkonstruktion & Entwicklung im HELUKABEL-Werk in Windsbach. (©Tobias Bugala)
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